Was macht eine gute Espressomühle aus?
Oder: warum sind Espressomühlen im Vergleich zu anderen Kaffeemühlen teurer?
Damit der Espresso gelingt, benötigt man eine sehr feine, exakte Mahlung. Schließlich bestimmt der Mahlgrad darüber, wie viel Druck die Espressomaschine aufbaut.
Die Korngröße des gemahlenen Kaffees darf nicht größer als wenige Zehntel-Millimeter sein. Dies verlangt von den Mahlscheiben einen sauberen, scharfen Schnitt der Kaffeebohne. Andernfalls würden sich die Siebe mit Staub zusetzen oder das Wasser würde viel zu schnell abfließen.
Für eine Mühle heißt das, dass sich die scharfen Mahlscheiben mit 600 bis 800 Umdrehungen pro Minute bis auf wenige Zehntel Millimeter annähern müssen ohne sich zu berühren, oder gar, bei sehr harten Kaffeesorten zu verkanten. Die Achsen der Mahlscheiben müssen also exakt in der Führung laufen.
Ein weiteres Kriterium ist die Geschwindigkeit. Drehen die Scheiben sich sehr schnell, erhitzen sie und verbrennen das Aroma des Kaffees. Das verlangt nach größeren Scheiben oder Kegeln, die von starken, großen Elektromotoren angetrieben werden müssen.
Es gibt Kaffeemühlen, die mit Preisen unter 100€ werben. Leider werden da Äpfel mit Birnen, oder besser gesagt; Esel mit Pferden verglichen. Diese Mahlwerke können für gröbere Mahlgrade recht gut funktionieren, eine ausreichend feine und exakte Mahlung, wie sie für eine gute Espresso-Crema notwendig ist, schaffen sie nicht.
Espressomühlen benötigen wegen der technischen Anforderungen also sehr hochwertige Komponenten und Materialien, die Ihren Preis haben. Allerdings hat das auch seine guten Seiten: Die hohe Verarbeitungsqualität zahlt sich mit den Jahren aus, Reparaturen sind selten und beschränken sich meist auf den günstigen Austausch der Mahlscheiben.